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Das Flusskraftwerk Stalleg (Hommage an Florian Forchhammer)

Ich habe lange überlegt, diese Seite über das Flusskraftwerk Stalleg auf meine Internetseite über Kappel im Hochschwarzwald zu stellen. Dieses Flusskraftwerk, das zu den ältesten in Deutschland zählt, hat im Prinzip zunächst nichts mit der Ortschaft Kappel zu tun, sondern ist eher dem Bezirk Bonndorf zuzuordnen.
Allerdings befindet sich das rund 300 Kilowattstunden erzeugende Kraftwerk unterhalb Göschweiler in der Wutachschlucht vor der so genannten Stalleg-Brücke, und jeder Wanderer, der von Kappel aus oder in Gegenrichtung marschiert, kommt und muss auch an ihm vorbei. Im Rahmen meiner zahlreichen Durchquerungen der Wutachschlucht habe ich mich schon von Anfang an für dieses Kraftwerk interessiert und auch den letzten Besitzer, Florian Forchhammer aus Grünwald bei München, kennengelernt.
Florian Forchhammer kannte ich als einen freundlichen, lieben und sympathischen Menschen, der nie viel Aufhebens von seiner Person und auch nicht in den Medien machte. Mit der Akzeptanz und mit den Auflagen seitens der Umweltbehörden, Verbände usw. für sein Kraftwerk hatte er es noch nie leicht. Leider schloss Florian Forchhammer am 7. Februar 2019 in seiner Grünwälder Villa nach einer schweren Erkrankung für immer die Augen, er wurde nur 54 Jahre alt; sein Tod hat mich tief berührt. Wie ich in Erfahrung bringen konnte - seit 10. März 2020 ist es auch amtlich - wird sein Werk von einer Stiftung weitergeführt: Der Florian-Forchhammer-Stiftung mit Sitz in Grünwald bei München. Florian Forchhammer hat diese Stiftung kurze Zeit vor seinem Tode selbst gegründet. Den Vorstand bilden die Rechtsanwältin Odette Zendek gemeinsam mit dem Ingenieur Christoph Wagener von der WTT Wasserkraft in St. Peter (Österreich).

Anfang 2020 führten intensive Recherchen meinerseits zu interessanten Informationen, die bis dahin nicht im Netz zu finden waren. Florian Forchhammer (was ich selbst bis dahin nicht wusste) war ein Münchener Kunsthändler. Seinen Nachlass erhielt das Augsburger Auktionshaus Georg Rehm, das diesen vom 13.-14, Februar 2020 versteigerte. - Ich zitiere aus einer Darstellung (inzwischen nicht mehr online) dieses Auktionshauses: 

„Florian Forchhammers Interessen waren weit gefächert: Er liebte und handelte auch mit Oldtimern und betrieb beruflich Kleinwasserkraftwerke. Seine so unterschiedlichen Unternehmungen werden in einer gemeinnützigen Stiftung fortleben (Den Stiftungsvorstand bilden eine Grünwälder Rechtsanwältin sowie ein Kraftwerks-Unternehmer aus Österreich). Dies hat Florian Forchhammer als Erblasser und Stifter in seinem Testament festgelegt. Die Stiftung verfolgt den Zweck der Förderung von Kunst, Kultur und Denkmalschutz. Letzter Punkt bezieht sich in erster Linie auf den Erhalt, Betrieb und die Pflege seines denkmalgeschützten Wasserkraftwerks Stallegg im Schwarzwald. Das nach wie vor betriebene Kraftwerk soll zu einem „Museum" für Wasserkraft der Öffentlichkeit, etwa für den Besuch von Schulkassen, zugänglich gemacht werden. Als Grundstock der gemeinnützigen Stiftung soll in der Grünwalder Villa ein kleinerer Teil der Kunst- und Antiquitäten-Sammlung Forchhammer präsentiert werden. In diesem eher privat gehaltenen Rahmen sind zudem Veranstaltungen wie Kammerkonzerte, Lesungen, Vorträge oder Diskussionsrunden geplant."

Die folgenden Aufnahmen von Florian Forchhammer, den Turbinenanlagen, dem „Stüberl" im oberen Stock, entstanden während eines Treffens mit ihm im Oktober 2015. Mit den ersten drei mache ich einen Anfang zu seinem Gedenken (Den Block muss ich leider noch einmal neu einstellen).